Gärten im Wandel der Zeiten

Ein Traumgarten mit dem „gewissen Etwas“, gestaltet im Einklang mit der Natur, in dem immer etwas blüht und der  später möglichst wenig Pflegeaufwand verursacht, steht auf der Wunschliste vieler Gartenbesitzer ganz oben.  

Der moderne Garten heute hat ein völlig anderes Gesicht als noch vor 20 Jahren. Er ist  wegen hoher Grundstückspreise meist sehr viel kleiner als früher, aber auch unsere Ansprüche und Vorstellungen haben sich gewandelt. 

                                      früher                                                                                     heute  

Gestern_1    Heute_1

Während früher der Nutzgarten mit  Gemüse und Obst – akkurat angelegt und auf Höchsterträge zur Eigenversorgung  ausgerichtet – dominierte, stehen heute dekorative Elemente und ein hoher Erholungswert bei  möglichst geringem Pflegeaufwand im Vordergrund.
Der Garten hat sich zur  Freizeitoase gemausert  und  ist  Ruhepunkt und Rückzugsort  vom stressigen Arbeitsalltag geworden.
Gemüse wird  - sofern überhaupt vorhanden -in Mischkulturen oft kombiniert mit Blumen angebaut. Kräuter wachsen in dekorativen Kräuterspiralen oder schönen Gefäßen. Dill  und Petersilie gedeihen eingestreut  ins Blumenbeet meist sowieso besser als „solo“ in exakten Reihen.

„Quadratisch-praktisch-gut“ ist out. Stattdessen dominieren geschwungene Formen bei Wegen, Rabatten und Rasenflächen. Alles darf ein bisschen „wild“ sein. Romantik mit Rosenbögen, Rosenlauben und der „ Bank zum Träumen“  ist in der modernen Gestaltung genauso gefragt wie die Gliederung des Gartens in verschiedene Gartenräume mit unterschiedlichen Erlebnisbereichen und  „verschwiegenen“ Gartenecken. Einige „Hingucker“ wie z.B. Gartenskulpturen, bepflanzte Gefäße, Buchsbaumkugeln, Spiegel   o.ä. sowie die bewusste Einbeziehung von  Höhenunterschieden  geben dem Garten Spannung. 
Natürlichkeit ist Trumpf, wobei attraktive heimische Wildpflanzen genauso ihre Berechtigung haben  wie moderne pflegeleichte  Züchtungen. Wichtig ist jedoch, dass jede Pflanze  den Platz  im Garten erhält, der ihren Standortansprüchen möglichst gut entspricht.
Wer  aus gestalterischen Gründen  Pflanzen, die frischen Boden lieben ( wie z.B. hohen Staudenphlox)in die pralle Sonne pflanzt, erkauft dies in der Regel mit  hohem Bewässerungsaufwand und eventuell verminderter Pflanzengesundheit. Auch viele immergrüne Laubgehölze quittieren einen sonnigen  windigen Pflanzplatz mit Winterschäden. 

                                      früher                                                                                     heute 

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Auch die Art der Gartenpflege hat sich verändert.
 Während unsere Mütter auf rechteckigen Beeten mit „Einheitsmaßen“ und Monokulturen noch mit der Hacke jedes Unkräutchen  akribisch „verfolgt“  und mit viel Zeitaufwand Wege und Beete im Vorgarten geharkt  und viel   bewässert haben, gibt es heute im modernen naturnahen Garten –genau wie in der Natur auch  keine freien ungeschützten Beetbereiche mehr. 
Alle Flächen sind entweder bewachsen oder mit Mulchmaterial  (Rindenmulch, angewelktem Rasenschnittgut, Schreddermaterial, Laub, Unkrautvlies etc.) abgedeckt und somit beschattet, was die Verdunstung einschränkt und Wildkrautaufwuchs minimiert. Sonne und Wind können keine starke Verkrustung der Bodenoberfläche und  keine extreme Austrocknung des Bodens mehr verursachen. Die  Pflanzen finden ein besseres Mikroklima vor und danken dies mit besserem Wachstum, mehr Gesundheit und geringerem Pflegebedarf.
 Die Hacke bleibt im Keller, weil man mittlerweile weiß, dass viele Samenunkräuter Lichtkeimer sind und durch den Lichtreiz beim Hacken zum Keimen animiert werden. Ähnlich verhält es sich mit  Wurzelunkräutern wie z.B. Quecke oder  Giersch, die durch das Hacken oft geteilt und damit eher noch vermehrt werden.  

Die Sommerblumenreihen unserer Mütter haben heute gemischten Staudenrabatten -kombiniert mit anspruchslosen Gehölzen  und  pflegeleichten Rosen -  Platz gemacht, zwischen denen auch vereinzelte Wildkräuter  nicht unangenehm auffallen und die auch Schmetterlinge und Nutzinsekten in den Garten locken.Sicher entspricht  diese Art des Gärtnerns nicht unbedingt den althergebrachten Schönheitsidealen, aber wir erhalten der Tierwelt auf diese Art ein Stück des immer kleiner werdenden  Lebensraumes und ersparen uns ganz nebenbei jede Menge Arbeit und auch  Kosten. Mit der Auswahl der richtigen Pflanzen, des richtigen Bodenpflegesystems und moderner Zusatzstoffe zur Bodenverbesserung und Erhöhung des Wasserspeichervermögens entscheiden Sie selbst über den späteren Pflegebedarf.
Gerade in Zeiten anhaltender Trockenheit zahlt sich das Konzept des naturnahen Gartens aus. Statt den kompletten Garten zu bewässern, reicht es sehr oft aus, einzelne „bedürftige“ Pflanzen zu gießen, wie z.B. Rhododendron, der kein tiefes weit verzweigtes Wurzelsystem bilden kann oder Pflanzen mit hohem Wasserbedarf, wie z.B. Hortensien. 

Im gut  konzipierten Garten sind Sie nicht „Sklave Ihres eigenen Gartens“, sondern haben genügend Zeit, Ihren Garten zu genießen und vom stressigen Arbeitsalltag  abzuschalten. Wie ein „arbeitsarmer“ Garten aussieht, können Sie sich gern bei mir anschauen.